Sterzinger Laubengänge

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Die Sterzinger Laubengänge

Die Sterzinger Laubengänge (Lauben) sind in der Neustadt und gehören zu den Sterzing Sehenswürdigkeiten in der historischen Altstadt. Sie gelten als eines der schönsten Beispiele mittelalterlicher Handelsarchitektur in Tirol. Als überdachte Flaniermeile erstrecken sie sich entlang der Hauptstraße und werden durch eine Reihe von Bögen und Säulen gestützt. Ihre primäre Funktion war der Schutz von Ware und Käufern bei jedem Wetter während Sterzings Blütezeit durch den Bergbau. Die Lauben sind heute eine belebte Fußgängerzone und beherbergen Boutiquen sowie Cafés. Sie sind öffentlich zugänglich und kostenlos, ihre “Öffnungszeiten” richten sich nach den dort ansässigen Geschäften. Teilweise liegen die Gänge etwas versteckt und zählen daher zu den Sterzing Geheimtipps.

Architektonische Merkmale und Stil

Die Sterzinger Laubengänge (auch kurz als Lauben bezeichnet) bilden eine architektonische und kulturelle Attraktion in der Neustadt von Sterzing. Sie gelten als eines der schönsten und besterhaltenen Beispiele mittelalterlicher Handelsarchitektur in ganz Tirol und sind ein wesentlicher Grund dafür, dass Sterzing den Titel “eine der schönsten Kleinstädte Italiens” trägt. Ein Laubengang ist ein offener, überdachter Bogengang, der sich im Erdgeschoss eines Gebäudekomplexes befindet. Er wird durch eine Reihe von Bögen oder Säulen zur Straße hin abgegrenzt und dient als wettergeschützter, öffentlicher Verkehrs- und Handelsraum. Teilweise sind die Lauubengänge den Gebäuden vorgelagert, teilweise nutzen sie die Fläche zwischen den Häusern. Die Laubengänge in Sterzing sind typisch für mittelalterliche Handelsstädte in Tirol (vergleichbar mit jenen in Bozen oder Brixen) und erstrecken sich entlang der gesamten Neustadt, die sich südlich des Zwölferturms bis zum Untertorplatz zieht. Oberhalb der Lauben erheben sich die prächtigen, meist farbenfrohen Bürgerhäuser. Diese Gebäude zeichnen sich durch ihre typischen Zinnen- oder Stufengiebel und die charakteristischen vorspringenden Erker aus. Die Bauweise zeigt auch den Einfluss der sogenannten Inn-Salzach-Bauweise, deren hohe Mauern zwischen den Dächern (Grabendächer) nach verheerenden Feuersbrünsten (wie dem Brand von 1867) errichtet wurden, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern.

Historische Funktion und Bedeutung

Die Laubengänge entstanden in der wirtschaftlichen Blütezeit Sterzings, die eng mit dem florierenden Handel über den Brennerpass und dem Bergbau (insbesondere Silber) im nahen Ridnauntal verbunden war. Die Neustadt, die durch den Zwölferturm von der älteren Altstadt getrennt wurde, entstand im 15. Jahrhundert und spiegelt den Reichtum dieser Epoche wider. Die primäre und wichtigste Funktion der Lauben war der Schutz von Ware und Käufern vor Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee oder starker Sonneneinstrahlung. Gleichzeitig dienten die Lauben als erweiterte Verkaufsfläche der Kaufmannsläden, wodurch die Händler ihre Waren sicher und geschützt präsentieren konnten, was den Handel stark begünstigte. Die Laubengänge sind ein architektonischer Ausdruck des Wohlstands und des Stolzes der damaligen Bürger.


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Heutige Rolle und Nutzung

Heute bilden die Sterzinger Laubengänge die lebendige Fußgängerzone und das Einkaufszentrum der Stadt. Sie laden als attraktive Flaniermeile zum gemütlichen Verweilen ein und beherbergen Boutiquen, Cafés, traditionelle Handwerksläden und Feinkostgeschäfte. Dank der Überdachung ermöglichen die Lauben das Einkaufen bei jedem Wetter. Besonders zur Weihnachtszeit erzeugen die geschmückten Lauben eine stimmungsvolle, mittelalterliche Kulisse nahe des Sterzinger Weihnachtsmarkts. Du findest sie rund um das Rathaus Sterzing. Gut erkennbar sind die Arkaden parallel zur Haupt-Fußgängerzone. Schau aber auch einmal die kleinen abzweigenden Laubengänge hinein. Sie führen zu versteckten Plätzen und sehenswerten Innenhöfen.

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